Freitag, 10. Oktober 2014

Aufholpost

Hallo zusammen!

Frei nach dem Motto "besser spät als nie" habe ich es heute endlich geschafft den Wettkampfbericht aus Köln zu schreiben. Das zieht sich natürlich auch etwas. Es waren ja immerhin zwei Triathlons. Den Bericht findet ihr unter "Wettkämpfe".

Seit meinem letzten Post hier ist einiges passiert. Deshalb will ich euch kurz auf den neuesten Stand bringen:

- Der Tag meiner Diagnose hat sich gejährt. Vor diesem Datum hatte ich ein wenig Schiss. Schließlich hat sich mein Leben mit diesem Tag grundlegend geändert und ich hatte das wohl merkwürdigste Jahr meines Lebens. Um zu verhindern, dass miese Stimmung aufkommt, beschloss ich den Tag mit netten Leuten zu verbringen und so ging es zuerst in meine Heimat zum Wandern und danach wurde gemütlich gegrillt. An die Signifikanz des Datums habe ich eigentlich nur am Rande gedacht und so einen schönen Tag verleben können. 

- Dann war ich natürlich in Köln und konnte dort nachholen, was mir im letzten Jahr verwehrt worden war. Das war natürlich ein Highlight. Vor allem dank persönlicher Bestzeit über die Mitteldistanz.

- Meine nächste Nachsorge stand an. Keine Sorge, es ist weiterhin alles gut. Dieses mal war es eine "einfache" Nachsorge. Es wird Blut abgenommen und abgetastet und das wars. Da keine Auffälligkeiten gefunden wurden, wird dann auch nicht tiefer geforscht. Zum Glück war genau vor der Nachsorge unser heimatliches Dorffest. So war ich durch Feierei und die ein oder andere Weinschorle abgelenkt genug, sodass die extreme Nervosität vom letzten mal gar nicht aufkommen konnte. Nächstes mal ist es dann der ganz große Abschlusstest der Behandlung inklusive EKG, CT, Herzecho, ... Das wird wohl mal wieder einen ganzen Tag dauern. Aber ist ja zum Glück erst im Dezember.

Das sind so die wichtigsten Daten der letzten Wochen gewesen. Kommendes Wochenende geht es für mich in die Läufersaison. Am Samstag findet der Pfalztrail statt. Dort war ich vor zwei Jahren schonmal und es war wirklich klasse. Den Bericht davon könnt ihr unter Wettkämpfe nachlesen. Wer dann spontan Lust hast, informiert sich hier über die Strecken und kommt morgen vorbei. Es lohnt sich wirklich. Vergesst nicht euch bei mir zu melden, dann können wir einen Läuferplausch halten.

Der Bericht von diesem Wochenende kommt dann hoffentlich etwas schneller. Aber nach letztem mal, versprech ich das lieber nicht mehr ;-)

Bis dahin, alles Gute!

Donnerstag, 14. August 2014

Neue Ziele

So, liebe Leute! 

Nach der langen Funkstille will ich mal wieder ein Update machen. Ich hab meinen glorreichen Tag gehabt, ich habe die Konsequenzen ertragen (so. viele. Schmerzen.) und nun stellt sich natürlich die Frage wie es weitergehen soll.

Die Challenge Roth war neben dem großartigsten sportlichen Erlebnis meines Lebens auch eine Lektion in vielerlei Hinsicht für mich. Bisher war mein Plan: "baue Ausdauer auf bis du eine Langdistanz schaffen kannst. Dann machst du jedes Jahr 1-2 Langdistanzen und versuchst dich in den Zeiten zu verbessern." 
Roth hat mir nun gezeigt, dass ich diesen Plan nicht länger verfolgen will. Der Wettkampf hat einfach so viel aus meinem Körper gezogen, dass ich etwas kleinere Brötchen backen will. Zur Erklärung: ich habe die gesamte Woche nach der Challenge zwei Stunden pro Nacht mehr geschlafen als gewohnt und war trotzdem tagsüber gerädert. Auch zwei Wochen nach dem Wettkampf fühlte sich mein gesamter Körper noch müde und ausgelaugt an. Diese Erschöpfung wirkte langfristiger. Ich hatte das Gefühl, dass mein ganzer Organismus nach den Monaten des harten Trainings und Verzichts einfach am Ende war. Deshalb gönnte ich mir Gammelei. Und Völlerei. Und schraubte wie gesagt meine Ziele zurück.

Der neue Plan sieht vor: "im einen Jahr eine Langdistanz, im nächsten 1-2 schöne Mitteldistanzen und 1-2 olympische Distanzen. Diese Jahre werden der Tempoarbeit gewidmet. Dann folgt wieder ein Ausdauerjahr auf der Langdistanz, die ich dann hoffentlich etwas schneller als zwei Jahre zuvor schaffe." Dabei wird aber immer Ankommen mein Ziel bleiben. Das war nämlich auch eine Lektion: eine Langdistanz ist absurd. Vom ganzen Konzept her ist das einfach nur bescheuert. Wenn ich das jedes Jahr zwei mal machen würde, würde es für mich glaube ich diesen Spinnerfaktor verlieren und quasi "alltäglich" werden. Das will ich auf gar keinen Fall.

Für die nahe sportliche Zukunft steht nun erstmal das Cologne Triathlon Weekend am 6. und 7. September an. Hierfür war ich ursprünglich für die Langdistanz gemeldet. Ich hatte mich am 20.08.2013 angemeldet, am 30.08.2013 bekam ich meine Diagnose. Ich wollte mich ums Verrecken nicht wieder abmelden. Köln sollte mein Ziel sein, auf das ich trainieren würde. Doch dann kam Roth und ich habe nun mein großes Ziel schon erreicht. Deshalb werde ich in Köln etwas anderes nachholen.
Nachdem ich letztes Jahr beim Transvorarlberg Triathlon wegen eines technischen Defekts aufgeben hatte müssen, wollte ich eine Woche später nach Köln fahren und als neuen Saisonabschluss die Cologne226 half extreme Wertung machen. Dabei wird Samstags ein Sprinttriathlon absolviert und Sonntags eine Mitteldistanz. Die kombinierte Zeit ist das Endergebnis. Ich packte Freitags also mein Auto voll mit der gesamten Ausrüstung und machte mich auf den Weg. Unterwegs wollte ich meine damalige Freundin einsammeln und die Unterkunft war bei einem Freund geregelt. Davor stand allerdings noch ein Standardbesuch im Krankenhaus an. Und dann platzte die Bombe! Ich wollte aus Trotz gegen die Krankheit trotzdem nach Köln fahren und mich gar auf der Langdistanz versuchen, doch meine Familie redete es mir aus. Nun will ich also mit einem Jahr Verspätung die half extreme Wertung machen. Mal sehen was das wird.

Unterdessen bin ich wieder langsam ins Training eingestiegen. Mit ein paar mittleren Radausfahrten und immerhin schon zwei Läufen und morgen geht es auch mal wieder ins Wasser.

Ich werde fortan wieder regelmäßiger berichten!

Bis dahin, frohes Training!

Freitag, 25. Juli 2014

Nachbereitung

So, nachdem nun ein paar Tage seit der Challenge vergangen sind, habe ich heute meinen Rennbericht geschrieben und online gestellt. Ihr findet ihn unter "Wettkämpfe".

Die Tage danach waren sehr aufregend und spaßig. Von allen Seiten kamen Glückwünsche und ungläubige Nachfragen ob das denn wirklich so ein richtiger Ironman gewesen sei ("ja, bloß ohne den Namen ;-)" ). Natürlich kann ich aber auch die Schmerzen nicht verschweigen, die mich geplagt haben und teilweise immernoch plagen. Vor allem meine Füße mögen mich im Moment nicht so sehr. Dazu kommt ein völlig verspannter Nacken und verkaterter Rücken. Aber so muss das ja schließlich sein nach so einer Belastung. Den Beinen geht es eigentlich schon wieder erstaunlich gut. Mit der Zeit wird das alles wieder werden. Schmerz vergeht, Stolz bleibt!

Ich bin natürlich immernoch total geflasht und begeistert von dem, was da am Sonntag passiert ist.  In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir das nicht erhofft. Ein absolut großartiges Erlebnis!

Also warum stand ich am Montag nicht in der Schlange um mich für 2015 anzumelden? Das hat mehrere Gründe. Zum einen muss so ein spezielles Erlebnis wie Roth für mich etwas besonderes bleiben. Würde ich das jedes Jahr machen, ginge irgendwie der Reiz für mich verloren. Dann wäre es ja nicht mehr absurd großartig sondern irgendwie "normal". Zum anderen habe ich beschlossen, nun sportlich gesehen erstmal wieder kleinere Brötchen zu backen. So eine Langdistanz erfordert einfach extreme Trainingsumfänge und extrem viele Entbehrungen. So will ich nicht immer leben. Ich tendiere im Moment dazu jedes zweite Jahr ein Langdistanz zu machen und in den anderen Jahren 1-2 schöne Mitteldistanzen und die ein oder andere olympische noch dazu. Das lässt sich glaube ich besser mit meinem Leben vereinbaren. Außerdem merke ich in den letzten Tagen wie stark der Sonntag an die Substanz gegangen ist. Ich schlafe zwei Stunden mehr pro Nacht als normal und bin tagsüber trotzdem gerädert und erschöpft. Die Belastung für den Körper darf man also nicht unterschätzen. Deshalb erstmal piano.

Dieses Jahr bin ich ja eigentlich noch für die Langdistanz in Köln am 07. September gemeldet. Die mache ich auf keinen Fall. Dort kann man sich aber auch recht spontan auf eine kürzere Distanz ummelden. Mal sehen auf was ich Lust habe.

Den Blog hier werde ich weiterführen, obwohl ich ihn ursprünglich nur bis zur Challenge betreiben wollte, da ich wirklich tolles Feedback dazu bekommen habe. Aber wahrscheinlich mit einer niedrigeren Frequenz. Neue Posts gibt es also wohl nur, wenn etwas außergewöhnliches passiert. Auf meiner Facebook Seite wird es weiter auch kleinere Updates geben, für die, die auch an "Kleinkram" interessiert sind. 

Natürlich werde ich hier auch noch die Seite "Erkankung" vervollständigen. Das nun anstehende Kapitel ist das, das mir am schwersten fällt, da es mir in dieser Zeit am dreckigsten ging. Aber der Inhalt kommt irgendwann. Versprochen!

Also bis bald!

Sportliche Grüße

euer Fabian!

Montag, 21. Juli 2014

Mission accomplished

Was für ein Wochenende. Was für ein Sonntag!

Es ist vollbracht! :)

So ganz realisiert habe ich noch nicht, was da gestern passiert ist. Das Ergebnis sprengt jegliches Traumszenario, das ich mir im Vorfeld ausgemalt hatte. Statt bei optimalen Bedingungen das 15 Stunden Zeitlimit gerade so einzuhalten, schaffte ich es bei riesen Hitze und reichlich Wind auf der Radstrecke und schwerem Regen auf der zweiten Hälfte des Marathon nach 12:29:16 Stunden ins Ziel. Unfassbar!

Ein Rennbericht und mehr Bilder werden folgen. Nun 'genieße' ich aber erstmal meine zahlreichen Schmerzen ;-)

Vielen Dank allen fürs Daumendrücken!



Mittwoch, 16. Juli 2014

Raceweek

So, nun ist es also soweit! Der große Tag rückt unaufhaltsam näher. Noch vier mal schlafen und dann sehr lange Sport treiben. So langsam geht mir die Pumpe.

Ich habe gerade meine Ausrüstung zusammengepackt und das Auto beladen. Nach elf Monaten Triathlonabstinenz war das gar nicht mehr so einfach. Ich habe bestimmt irgendwas vergessen. Zum Glück gibt es bei so großen Veranstaltungen ja immer eine Triathlonmesse, auf der man das Zeug zu überteuerten Preisen nachkaufen kann.

Jetzt ist alles erledigt und ich kann mich morgen hoffentlich recht früh auf den Weg Richtung Roth machen. Hiermit melde ich mich also vorerst ab. Hoffen wir, dass das Training gereicht hat und es ein erfolgreiches Wochenende wird.

Auf meiner Facebookseite https://www.facebook.com/fabian.mueller.triathlete wird es das Wochenende über einige Updates geben. Nur um auf zwei Portalen aktiv zu sein, Facebook und hier, wird mir die Zeit wohl nicht reichen.

Anbei noch ein paar Bilder vom heutigen Packmarathon. Ich hatte doch glatt vergessen, was für eine riesen Logistik man in diesem Sport betreiben muss.




Also: wünscht mir Glück und bis Montag!

Freitag, 11. Juli 2014

Woche 12 - Besichtigung in Roth und Tapering

Hallo zusammen! Nachdem ich die große Neuigkeit mit dem Sponsoring von Falco Bike in einen eigenen Post gepackt habe, bleibt mir in der wöchentlichen Zusammenfassung eigentlich nur über meine Besichtigung in Roth zu berichten.

Wie geplant ging es Sonntag morgen nach Roth. Über Facebook hatte ich erfahren, dass das Team Klinikum München an diesem Tag eine geführte Besichtung der Strecke anbieten würde und mich direkt mal eingeklinkt. Vor Ort rotteten sich dann ca 60 Teilnehmer zusammen, die sich aber auf Gruppen angenehmer Größe von 8-10 Teilnehmern aufteilten. In meiner waren wir zu neunt. 
Unser Guide war ein erfahrener Rothstarter, der die letzten beiden Jahre dort gefinished hat und alle Ecken des Kurses kannte. Wir fuhren als Paket inklusive Windschatten und so war die Tour relativ entspannt. So konnte ich mir immerhin schonmal die wirklich schöne Gegend ansehen. Im Wettkampf hat man dann ja keinen Blick für sowas.
Da ich der einzige war, der keinerlei Ahnung von der Strecke hatte, gaben mir alle ein paar Tipps mit auf den Weg. Welche Stellen sind gut um etwas zu essen? Wo lohnt es sich richtig Gas zu geben? An welchem Berg mach ich lieber mal piano, weil er hintenraus länger ist als man denkt? Das war auf jeden Fall hilfreich.
Außerdem fuhren wir beide Wechselzonen an. So habe ich schonmal einen Eindruck von den groben räumlichen Verhältnissen bekommen und bin ein wenig orientiert.
Eine lockere Tour in schöner Gegend mit netten Leuten bei tollem Wetter: was will man mehr?

Koppeltraining natürlich! Kaum waren wir zurück beim Parkplatz, kam ich mit einem netten Herrn mittleren Alters ins Gespräch, der von sich behauptete Triathlontrainer und selbst erfolgreicher Altersklassenathlet zu sein und die Statur hatte, diese Aussage zu untermauern. Der befahl mir, dass ich jetzt auf jeden Fall noch eine Laufeinheit machen muss. Ich traute mich nicht so recht zu widersprechen und rannte noch einmal um den Rothsee. Man will ja nicht ausgeschimpft werden ;-)

Den Rest der Woche passierte dann ob des grauslichen Wetters nichts mehr, abgesehen von einmal die üblichen 4 km im Hallenbad. Da nun aber ohnehin die Phase des Taperings angefangen hat und ich meinem Körper die Erholung vor so einer großen Belastung wirklich gönne, ist das nicht weiter tragisch.

Mein Durchschnittspuls war wahrscheinlich trotzdem ähnlich hoch wie in einer Trainingswoche. Ein neues Rad zu bekommen ist einfach furchtbar aufregend!

Heute abend fang ich mit einem Freund an es richtig aufzubauen, vielleicht gibt es dann schon bald erste Bilder vom fertigen Produkt und mit noch etwas Wetterglück einen ersten Fahrbericht.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Rahmensponsor

Hallo zusammen! Heute gibt es große Neuigkeiten!

Nach einigen emails in den letzen Wochen und etwas Ärger mit der Post und dem Zoll in den letzten Tagen, darf ich heute verkünden, dass ich Falco Bikes als Rahmensponsor gewinnen konnte.

Wahrscheinlich sagt den meisten der Name nichts. Es handelt sich dabei um einen recht jungen und kleinen Fahrradhersteller aus Hong Kong. Im Gegensatz zum Gros der chinesischen Radhersteller, verfolgt dieser ein Geschäftsmodell mit starken Fokus auf Forschung und Innovation, statt auf günstige Preise bei fragwürdiger Qualität.
Daraus entstand nach einigen Rennradrahmen aus Titan und Carbon letztes Jahr ein erstes Triathlonrad. Als ich dieses im Internet entdeckte, musste ich die Firma einfach kontaktieren und um Sponsoring bitten und siehe da: wir wurden uns einig.

Heute kam nun das Paket und es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, dass ich aufgeregter war als an Weihnachten:


Alles war sehr gut verpackt und hatte den Transport offenbar unbeschadet überstanden.


Das in Absprache mit Falco zusammengestellte Paket sollte den Rahmen, die Gabel, einen Aero Lenker und ein speziell zum Rahmen passendes Set Bremsen umfassen. 


Die Bremsen wurden leider vergessen und kommen nun in einem seperaten Paket, aber sonst war alles da und wie ich sagen muss: wunderschön!


Unten seht ihr einen schnell zusammengesteckten Aufbau. Nichts ist richtig montiert. Ich wollte nur so schnell wie möglich einen Eindruck von die Optik des Rades bekommen. Holla die Waldfee! Ich find es richtig klasse! 


Natürlich fällt sofort ins Auge, dass das Sattelrohr "fehlt". Die Idee des Designs ist, dass dort, wo nichts ist, auch kein Luftwiderstand entstehen kann. Es gibt schon einige Profis, die dieses Rad fahren und damit Erfolge einheimsen, also scheint da etwas dran zu sein. Wenn ich das erste mal damit unterwegs war, werde ich darüber berichten. Im Moment weiß ich nur eins: ich habe Batmans Bike! Oder das von Kevin Flynn (der Typ von Tron)!

Falls ihr mehr über Falco erfahren wollt, besucht doch ihre Website: falcobike.com
oder ihre Facebook Präsenz: https://www.facebook.com/falcobikeglobal

In den nächsten Tagen werde ich vom Aufbau und ersten Tests mit dem neuen Rad berichten. Vielleicht gibt es auch ein kleines Video. Schaut also öfter mal rein.

Noch aktueller geht es auf meiner neuen Athleten-Facebook-Seite zu: https://www.facebook.com/fabian.mueller.triathlete 
Dort werde ich öfter von Trainings, Technik und natürlich Wettkämpfen berichten. Falls ihr also bei Facebook vertreten seid, könnt ihr mich dort ja auch "liken".

So und nun wird weiter geschraubt!

Samstag, 5. Juli 2014

Woche 11 - Neues Wettkampfoutfit

Hallo zusammen!

Da diese Woche das Wetter zu einem Großteil nicht sehr toll war, stand bei mir mal wieder das Laufen im Mittelpunkt. So kam ich immerhin auf gut 50 Laufkilometer. Dazu kamen noch einmal die üblichen 4 km im Hallenbad und eine 100 km Runde auf dem Triathlonrad, die beide recht ereignisarm verliefen.

Eines der  Highlights der Woche war, dass ich mein neues Wettkampfoutfit von der Druckerei abholen konnte. Es ist wieder von Cocoon, wie auch schon mein letztes. Allerdings nicht mehr in understatement Schwarz sondern in knalligem Rot. Hier ein Bild von oben erwähnter Radtour:


Was es mit dem kleinen blauen Falco Logo auf meiner Brust auf sich hat, kann ich hoffentlich nächste Woche bebildert verkünden. Es ist jedenfalls ziemlich cool, also schaut auf jeden Fall wieder rein ;-)

Das andere Highlight war gestern. Ich war am See in Kirchentellinsfurt, wo ich dank Google Maps die Länge meiner Schwimmstrecke ganz gut vermessen konnte und legte einmal die kompletten 3,8 km zurück. Und zwar in 1:36 Stunden. Das ist zwar nicht berauschend, aber immerhin deutlich unter dem Zeitlimit in Roth. Vielleicht finde ich dort ja auch noch einen guten Wasserschatten und kann noch ein paar Minuten rausholen.

Diesen Sonntag will ich nun endlich mal nach Roth und dort die Originalradstrecke abfahren. Das wird dann wahrscheinlich auch gleichzeitig die letzte richtig lange Einheit, bevor die Taperingphase anfängt, ich also meinen Trainingsumfang immer weiter zurückfahre um am großen Tag dann erholt genug zu sein. Es sind schließlich nur noch ZWEI Wochen. Au, backe, langsam wirds ernst!

Nächste Woche kommt dann hoffentlich der Bericht aus Roth und die Aufklärung zum Falco Logo. Bis dann!

Freitag, 27. Juni 2014

Woche 10 - Idealgewicht

So, wie versprochen gibt es diese Woche wieder pünktlich am Freitagabend das Update. Der Zeitraum, über den es zu berichten gilt, ist damit recht kurz, also ist auch nicht so furchtbar viel passiert, aber das Wenige war dafür umso erfreulicher.

Am Dienstag war es wieder Zeit für meinen wöchentlichen Wiegetermin und endlich habe ich wieder mein Ziel- und Wohlfühlgewicht von 80 kg wieder erreicht. Am 06. Februar - mit Beginn der Reha - wurde ich das erste mal seit der Erkrankung wieder gewogen. Während der Dauer der Behandlung war mir mein Gewicht wohl verständlicherweise vollkommen egal. Ich bemerkte zwar, dass ich rapide zunahm, aber mit der Zahl, die dann auf der Waage stand, hatte ich doch nicht gerechnet: 104 kg!!! Damit hatte ich etwa ein Kilo pro Woche zugenommen. Ich war wirklich schockiert.
Zum Glück war das nicht das erste mal, dass ich übergewichtig war. Diese ganze Sportvernarrtheit hat ja er damit begonnen, dass ich überschüssiges Fett loswerden wollte. Und damals wog ich sogar 120 kg (allerdings ganz freiwillig und selbstverschuldet angefressen). Ich wusste also, dass ich das Gewicht wieder loswerden würde und auch wie das geht. Die Frage war, wie lange es dauern würde.
Dank eisernem Verzicht auf Alkohol und Süßigkeiten (naja, es gab jeweils zwei Sündenfälle) und dem umfangreichem Training, von dem ich euch ja berichte, habe ich es sogar etwas schneller wieder runterbekommen als ich es draufgeschafft habe. Ich möchte dabei darauf hinweisen, dass ich nie gehungert habe oder so. Ich habe mich immer satt gegessen, aber mit aus meiner Sicht vernünftiger Nahrung. Ich habe nur den "Mist" weggelassen.

Jetzt ist es jedenfalls an der Zeit aufs Wettkampfgewicht runterzugehen :D

Trainingstechnisch passierten diese Woche ein Lauf über 14 km in gemäßigtem Tempo und weil der so toll war noch einer über 15 km in zügigem Tempo. Dazu kam einmal Schwimmen im Hallenbad mit den üblichen 4 km und heute eine Radtour auf meinem wiederbelebten Triathlonrad. Von Stuttgart gings über Pforzheim nach Karlsruhe, weiter nach Bruchsal und von dort durch die Ausläufer des Kraichgau (ich hab gar keine Veränderung gespürt, dabei ist das Kraichgau doch seit heute offiziell Ironmanland und nicht mehr Challengerevier ;-)) nach Vaihingen an der Enz. Dort bin ich dann in den Zug eingestiegen und damit nach hause gefahren. Die Haltung auf dem Triathlonrad ist doch sehr ungewohnt und mein Rücken und Nacken haben irgendwann komplett zugemacht und ich konnte mir ums verrecken nicht vorstellen mich noch bis nach Hause zu quälen. Trotzdem war es am Ende eine Tour von etwa 150 km und 800 hm und das bei bestem Wetter. So gerne wieder!

Damit ist die Woche auch schon vorbei. Am Wochenende soll das Wetter ja leider sehr mäßig werden und auch den Großteil der nächsten Woche so bleiben, aber ich hoffe trotzdem beim nächsten mal wieder von einer schönen Tour berichten zu können.

Bis dann!

Montag, 23. Juni 2014

Woche 9 - Lange Tour und Freiwassertraining

Hallo zusammen! Bitte entschuldigt meine immense Verspätung bei diesem Eintrag. Es war eine Menge los. Dafür gibt es jetzt auch eine Menge zu berichten:

In den letzten Tagen konnte ich endlich nennenswerte Rennradkilometer sammeln. Zum einen gab es vorvergangenen Samstag eine Runde im Stuttgarter Umland von etwa 100 km. Das Wetter war leider relativ bescheiden. Die meiste Zeit war es dunkel bedeckt, sehr windig und grade so 2-3 Grad zu kalt für meinen Geschmack. Die Kälteempfindlichkeit, die bei mir im Rahmen der Chemotherapie entstanden ist, hat sich leider immernoch nicht komplett gelegt. Aber ich habe die Runde dann einfach als Abhärtung gewertet.

Am Sonntag folgte eine Koppeleinheit aus 35 km Rad (mit 450 hm) und 10 km Laufen, die erstaunlich gut lief, obwohl ich das diese Saison erst sehr wenig geübt habe.

Montags ging es ins Hallenbad, wo es dank gutem Wetter schön leer war. Antizyklisches Verhalten zahlt sich aus ;-) Die üblichen 4 km gingen wieder recht gut. Beim Schwimmtraining geht es mir im Moment übrigens hauptsächlich darum etwas Selbstvertrauen für Roth zu tanken und nicht unbedingt darum schneller werden. Mit jedem Mal, wo ich die Strecke unter dem Zeitlimit schaffe, glaube ich etwas mehr daran, das auch am großen Tag zu schaffen.

Dienstag war Ruhe- bzw Planungstag bevor es dann am Mittwoch auf die große Tour an den Bodensee ging. Von Stuttgart über Reutlingen, die Schwäbische Alb und Sigmaringen nach Meersburg und von dort mit der Fähre nach Konstanz. Die Tour war einfach genial. Das Wetter war die ganze Zeit sonnig aber bei gemäßigten Temperaturen. Auf der Alb hatte ich phasenweise sogar Rückenwind und dank des Ruhetages zuvor hatte ich auch richtig gute Beine. Einzig die Tatsache, dass Meersburg recht wandersam erscheint, nervte etwas. Laut den Schildern variierte die zu erwartende Gesamtkilometerzahl zwischen 160 und 175 und nein, ich war zwischendurch nicht vom Weg abgekommen. Sehr komisch. Letztlich kam ich dann auf 167 km  mit 1300 hm in 6:04:24 Stunden und war beim Absteigen auf der Fähre hocherfreut festzustellen, dass ich mir zumindest theoretisch vorstellen könnte, jetzt noch einen Marathon zu laufen. Falls mir jemand eine Pistole auf die Brust setzt zumindest ;-) Oder mit einer Finishermedaille wedelt!

Die Alb droht im Hintergrund
Auf der Fähre auf dem Weg nach Konstanz 

Donnerstag gab es dann meine erste echte Freiwassereinheit. So richtig mit Neoprenanzug in einem See. Das "In den Anzug zwängen" war nach der langen Pause (10 Monate) erstmal wieder ungewohnt und mühsam. Nach ein paar Minuten saß er aber wieder wie eine zweite Haut. Eine Stunde kraulte ich fast komplett durch und hatte am Ende das Gefühl noch eine Weile länger durchzuhalten. Das macht definitiv Hoffnung. Vielleicht bringe ich auch mal noch eine Einheit unter, bei der ich die Distanz messen kann.



Nach der Rückkehr am Freitag gab es dann noch ein Intervalllauftraining und am Wochenende eine angenehme 110 km Radtour.

Es war also eine rundum erfolgreiche Trainingswoche, die nur dadurch getrübt wurde, dass nach dem Heimkommen gestern ein Facebook Post verkündete, dass es nur noch 4 Wochen bis zur Challenge seien. Das wird dann doch verdammt kanpp. Aber dafür bleibt es spannend!

Bis zur nächsten Zusammenfassung (dann hoffentlich wieder pünktlich)!



Freitag, 13. Juni 2014

Woche 8 - Auskurieren und Trainingswiederaufnahme

Das Auskurieren der Erkältung von letzter Woche hat doch etwas länger gedauert als ich zunächst gehofft hatte. Bis Montag lag ich flach. Alle Welt tollte im Sommerwetter umher und ich lag mit heruntergelassenen Rolläden im Bett. Naja, da kann man nichts machen. Jetzt bin ich wieder auf dem Damm.
Allerdings ist dementsprechend diese Woche nicht allzu viel passiert und es gibt dadurch nicht viel zu berichten. Deshalb nur kurz die Zusammenfassung des Trainings, das ich noch untergebracht habe: 130 km Rad in zwei Touren, 10 km Laufen und 4 km Schwimmen. Das Schwimmen war dieses mal im Freibad (50 m Becken statt im Hallenbad mit 25 m Becken). Das hat auch gut geklappt und ich bin deutlich unter dem Zeitlimit von Roth geblieben (1:38 Stunden). Kommende Woche schaff ich es hoffentlich mal ins Freiwasser und kann eine realistische Einschätzung meiner Schwimmpace gewinnen.

Morgen stehen allerdings erstmal Rennradkilometer bei laut Wetterbericht gemäßigten Temperaturen an. Also werden es hoffentlich viele. Das könnt ihr dann nächste Woche nachlesen. Bis dann!

Freitag, 6. Juni 2014

Woche 7 - Schwimmtraining und Erkältung

Ich war im Wasser! Nach nur neun Monaten Zwangspause war ich endlich mal wieder schwimmen. Die Wunde vom Port wirkte die letzten zwei Wochen recht stabil zu und da wollte ich es einfach mal probieren und bin ins örtliche Hallenbad gegangen. Was für ein Erfolgserlebnis! Nach den ersten paar Bahnen fühlte ich mich direkt wieder wohl und beschloss gleich mal zu überprüfen wie viel Ausdauer verblieben war. Ich wechselte regelmäßig zwischen Brustschwimmen und Kraulstil und konnte so 4 km in 1:35 Stunden zurücklegen. Da ich mich auch bei der Challenge nicht schämen werde aufs Brustschwimmen zurückzugreifen und das Zeitlimit dort 2:10 Stunden beträgt, bestehen also gute Chancen, dass ich diese Disziplin auch mit viel zu wenig und viel zu spät begonnenem Training überstehen könnte. Das ist eine große Erleichterung für mich. Da auch meine Wunde nicht wieder aufgegangen ist oder sich entzündet hat, war dieser Test ein voller Erfolg.
Dummerweise konnte ich ansonsten diese Woche nur einen Lauf über 10 km und eine kurze Radrunde von 35 km verbuchen, da ich mich erkältet habe. Und das natürlich ausgerechnet bevor die große Hitze kommen soll, die zur Abhärtung perfekt wäre. Nun darf ich mich noch weitere 1-2 Tage auskurieren während der Rest der Welt Rennradkilometer sammelt. Naja, wer eine Disziplin ohne Training schafft, schafft hoffentlich auch zwei ;-) Ansonsten werde ich natürlich nächste Woche fleißig aufholen.

Ich werde berichten!

Samstag, 31. Mai 2014

Woche 6 - Marathon und Erholung

Wie ihr meinem letzten Eintrag und der Unterseite "Wettkämpfe" entnehmen könnt, bin ich am vergangenen Sonntag mehr oder weniger spontan einen Marathon gelaufen. Muskulär ging es mir danach auch relativ gut, aber meine Fußsohlen haben am Montag und Dienstag doch ziemlich weh getan. Deshalb passierte da erstmal kein Training sondern nur ein ausgedehntes Stretchprogramm. Mittwochs setzte ich mich dann ob des schlechten Wetters mal wieder auf die Rolle und hielt auch meine übliche Stunde durch, bemerkte dabei aber, dass mein Körper doch ziemlich müde wirkte. Also beschloss ich eine konsequente Erholungswoche einzulegen und machte fortan nichts mehr.
Damit ist der heutige Wochenbericht recht kurz und unspektakulär aber nächste Woche sollte es wieder besser werden.
Der Sommer soll kommen und damit kann ich hoffentlich viele Rennradkilometer sammeln und von der ein oder anderen Tour berichten.

Bis dann frohes sporteln!

Montag, 26. Mai 2014

Limes Marathon Welzheim

Der heutige Beitrag passt wohl am ehesten in die Kategorie "klug wars nicht, aber geil". Eigentlich hatte ich ja vor den Umfang meines Lauftrainings nach meinem 35 km Testlauf vor zwei Wochen herunterzufahren und eher das Radeln und später das Schwimmen in den Mittelpunkt zu rücken.
Im Laufe der vergangenen Woche kamen mir aber immer mehr Zweifel ob ich mir das schon erlauben könne und irgendwann beschloss ich einfach Nägel mit Köpfen zu machen und den ultimativen Test der Marathonform vorzunehmen und einen Marathon zu laufen.
Mit dem Limes Marathon in Welzheim fand ganz in der Nähe von Stuttgart (ca 35 km östlich) einer statt und Nachmeldungen waren auch am Wettkampftag vor Ort noch möglich. Also wollte ich es einfach mal versuchen. Aus dem laufenden Training heraus, ohne große Taperingphase oder gezielte Vorbereitung. Trainingstechnisch ist es sicherlich suboptimal nochmal eine so lange Laufeinheit zu machen, aber ich redete mir ein, dass es mir psychologisch sehr viel bringen würde, wenn sie erfolgreich verlaufen würde. Und glücklicherweise tat sie das auch.
Mit einer Endzeit von 4:16:35 Stunden nach 42,195 km und 320 Höhenmetern kann ich auf alle Fälle vollkommen zufrieden sein, vor allem vor dem Hintergrund, dass das Ende meiner Behandlung gerademal fünf Monate zurückliegt. Wenn ich da diesen Herbst wieder einen "Läuferherbst" einlege, kann ich dieses Jahr vielleicht sogar die magische Vierstundenmarke knacken.


Ja, das Bild oben zeigt wirklich meinen Zieleinlauf und nein, ich weiß auch nicht warum ich so verdammt fröhlich aussehe. Eigentlich war ich schon ziemlich fertig.
Das Bild unten zeigt die Siegerehrung. Ich konnte in der hart umkämpften Altersklasse der 20-29 Jährigen den dritten Platz erlaufen. Leider gab es auch nur drei Teilnehmer. Aber hey, Medaille ist Medaille ;-)


Eine vollständige Wettkampfbeschreibung findet ihr in Kürze unter "Wettkämpfe" und bei der nächsten Wochenzusammenfassung erfahrt ihr ob diese Woche dann doch noch Training stattfand oder nur Erholung.

Bis dann!

Freitag, 23. Mai 2014

Woche 5 - Rennradkilometer und noch toller: Rennrad

Was für eine Woche. Ich überlege seit nunmehr zwei Jahren mir ein neues Rennrad zu gönnen und letzte Woche habe ich mich endlich dazu durchgerungen. Mein bisheriges Trainingsrad ist unterdessen 7 Jahre alt und man merkt es ihm auch an. Der Rahmen ist "ausgeleihert", die Schaltung suboptimal und einen neuen Laufradsatz könnte es auch gebrauchen. Statt mühsamer Einzelinvestitionen sollte es nun der Rundumschlag werden. Nicht zuletzt auch als Belohung fürs Durchhalten in den schwierigen Zeiten im vergangenen Jahr und als Motivation für die zahlreichen anstehenden Trainingsstunden in der Freiluftsaison. Denn auf einem tollen Rad macht das Training einfach mehr Spaß.
Schon am Sonntag entdeckte ich bei einem Kleinanzeigenportal ein tolles Angebot für ein fast neues Canyon Ultimate Al 9.0 Di2. Das Ultimate Al hatte ich schon länger im Auge, da ich durchaus Fan von Aluminium bin (man muss einfach nicht so vorsichtig sein wie mit Carbon) und dieses Aluminiumrad ständig deutlich teurere Carbonräder in Tests schlagen kann. Die elektronische Schaltung Ultegra Di2 wäre für mich eigentlich kein Kaufargument, aber da der Preis, auf den ich mich schließlich mit dem Verkäufer einigte, wirklich fair war, freue ich mich als angehender Ingenieur natürlich über die technische Spielerei am Rad. Also fuhr ich ca zwei Stunden nach Entdecken der Anzeige los Richtung Ingolstadt um das gute Stück abzuholen und hatte abends dieses Prachtstück bei mir zu hause:

In den folgenden Tagen habe ich einige Runden damit gedreht und ca 170 km darauf zurückgelegt und ich muss sagen, ich bin begeistert. Gewichtstechnisch habe ich einen Sprung von ca 2 kg gemacht (das neue Rad wiegt laut Personenwaage 8 kg). Bergauf ist das absolut spürbar. Dazu rollt das neue Rad viel besser, was vor allem an den Ksyrium Elite S Rädern liegen dürfte. Total aus den Socken haut mich allerdings die Schaltung. Sie ist einfach so unfassbar schnell und präzise. Dazu das coole Geräusch der Elektromotörchen beim Schalten. Davon bin ich wirklich absolut begeistert. Ich hoffe die elektronischen Komponenten sind so zuverlässig wie allgemein behauptet wird und es kommt zu keinen Defekten. Dann wird es sehr schwer werden mich wieder von einer mechanischen Schaltung zu überzeugen.
Ich freue mich sehr darauf auf meinem neuen Schätzchen viele hundert Kilometer zurückzulegen und hoffe bald auch von der ersten größeren Tour außerhalb des Stuttgart Dunstkreises berichten zu können.

Ansonsten gibt es diese Woche relativ wenig neues zu verkünden. Ich überredete einen Freund zu einem lockeren 24 km Lauf, der im Vergleich zu der Ochsentour in der Vorwoche erfreulich einfach für mich war. Dazu kamen noch zwei Läufe über 10 km, zweimal eine halbe Stunde Krafttraining und eine Stunde Stretching.
Über meiner Wunde (die wurde ja schon länger nicht mehr erwähnt) ist unterdessen immerhin eine dünne Hautschicht und ich traue mich unterdessen wieder ohne Pflaster zu duschen. Nur in ein Hallenbad möchte ich damit noch nicht. Das Schwimmtraining wird also noch ein wenig warten müssen. Das wird dann wohl der spannendste Teil der Challenge!

Freitag, 16. Mai 2014

Woche 4 - Entwarnung und ein langer Lauf

Hallo zusammen!

Am Montag habe ich endlich die Ergebnisse der Nachsorge von vergangener Woche bekommen. Es ist alles in Ordnung! Ein paar Blutwerte sind zwar nicht ganz im grünen Bereich aber es gibt keine Anzeichen für eine erneute Aktivität des Krebses. Die Erleichterung war natürlich groß! 
Ich finde es dabei sehr interessant, dass die Anspannung bei mir dabei nicht so schlagartig abfällt wie bei anderen (wie zB meiner Mutter, die dann immer vor Freude weint), sondern über ein paar Tage hinweg langsam sinkt. Auch mal schön, tagelang immer entspannter zu werden.

Am vergangenen Wochenende sah die Welt allerdings noch ganz anders aus und deshalb musste ich meine ganze Energie und Spannung in den Sport stecken. Deshalb ging es am Samstag auf einen langen Lauf. Das Wetter war perfekt dafür. Also schnallte ich mir meinen Getränkegürtel um und rannte los. Dieses mal wollte ich nicht irgendwo Runden drehen sondern einfach weg von zu hause laufen und dann wieder zurück. Von Stuttgart Vaihingen aus ging es Richtung Siebenmühlental, von dem ich wusste, dass der Endpunkt genau 15km von meinem Haus entfernt ist. Perfekt für eine 30km Wendepunktstrecke. Unterwegs beschloss ich dann aus diesem Lauf den "letzten" langen Lauf zu machen, den man üblicherweise zu Testzwecken vor einem Marathon macht, nämlich den 35er. Also lief ich noch ein Stückchen weiter nach Waldenbuch bis die GPS Uhr 18km zeigte und kehrte erst dann um. Hier gönnte ich mir auch ein erstes Energiegel. Bis Kilometer 26 kam ich dann auch sehr gut klar, obwohl es nun auf dem Rückweg konstant bergan ging. Als ich etwas einbrach gönnte ich mir eine Gehpause und ein zweites Energiegel und raffte mich wieder auf. Das Laufen wurde immer mühsamer, vor allem weil das Gelände gegen Ende hin sehr wellig wird und ich irgendwann Angst hatte mir mit müden Beinen bergab die Knie kaputt zu machen. Deshalb ging ich wenn es steil bergab ging und nutzte diese Pausen zur Erholung. 
Irgendwann war ich zu hause und es ging mir erstaunlich gut. 35,5 km mit 600 hm in 4 Stunden sind zwar ausbaufähig aber auf jeden Fall eine gute Grundlage. Zumal ich weiß, dass ich einen Marathon auch noch zu Ende gebracht hätte.
Jetzt werde ich mich eher auf kürzeren Strecken vergnügen und an meinem Tempo arbeiten. Weitere große Ausdauereinheiten sollen von nun an auf dem Fahrrad stattfinden. Irgendwann muss es ja wärmer werden!
Ansonsten gab es diese Woche 3,5 Stunden Rolle, 1 Stunde Krafttraining, 2 Stunden Dehnübungen und 35 Laufkilometer in kürzeren Läufen.

Ich hoffe in der kommenden Woche endlich nennenswerte Rennradkilometer sammeln zu können. Ich werde berichten!

Bis dann! 

Freitag, 9. Mai 2014

Woche 3

Diese Woche stand größtenteils im Zeichen meiner Nachsorgeuntersuchung. Ich habe gemerkt, dass ich mit dem Herannahen des Untersuchungstermins immer nervöser wurde. Die Konzentrationsfähigkeit beim akademischen Arbeiten wurde immer geringer und auch im Umgang mit anderen wurde ich reizbarer und unaufmerksamer. Es ist die erste reguläre Nachsorge, die nun vierteljährlich anstehen soll und ich hoffe, dass sich die Anspannung mit der Zeit etwas legt.
Vergangenen Dienstag bin ich also in Heidelberg angerückt und zum ersten mal seit ich mit Unikliniken zu tun habe, hat einfach mal alles im Zeitplan geklappt. Ich wurde sogar beim CT UND in der Chirurgie schon vor meinem Termin aufgerufen. Sowas passiert normalerweise nicht. NIE! Ich hatte mich auf ca 6-7 Stunden dort eingerichtet und war nach nur 3 wieder draußen. Unglaublich!
Auf die Ergebisse warte ich im Moment noch, aber immerhin zum Zustand meiner Portwunde (s.u.) gab es Entwarnung. Es sei zwar am oberen Ende dessen, was an Heilungsverzögerungen vorkomme, aber solche Wundheilungsstörungen sind bei Chemotherapiepatienten normal und die Wunde an sich ist in Ordnung. Ich soll einfach weiter geduldig sein und sie gut versorgen und dann könne ich bald wieder schwimmen.

Sportlich gesehen war eine Recovery Woche angesagt. Der letzte Höhepunkt war vergangenen Samstag ein 27,5 km Lauf mit 350 hm. Nachdem ich in der Woche zuvor die Wand neu kennengelernt hatte, beschloss ich mir dieses mal bei Kilometer 18 ein Energiegel zu gönnen und konnte die Strecke deshalb recht entspannt durchjoggen und in 2:52:09 Stunden beenden. 
Ansonsten gab es 3 Stunden Rolle, 1.5 Stunden Kraft, 1.5 Stunden Laufband, 10km Laufen draußen und 1 Stunde Stretchingprogramm.

Ich hoffe, dass ich morgen noch die Ergebnisse bekomme und vielleicht wird das Wetter am Wochenende ja doch etwas besser als angekündigt und es können wieder etwas mehr Outdooreinheiten folgen.

Sportliche Grüße!

Samstag, 3. Mai 2014

Woche 2

Mit etwas Verspätung nun die Zusammenfassung von Woche 2. Vor allem läuferisch gab es zwei Highlights. Zum einen einen langen Lauf über 28km mit 600hm, auf dem ich zum ersten mal seit einem knappen Jahr mal wieder Bekanntschaft mit "der Wand" gemacht habe. Wie hässlich sich das anfühlt verdrängt man doch etwas über die Zeit. Bei ca Kilometer 26 ging plötzlich nichts mehr und ich musste einen knappen Kilometer recht langsam gehen und mich immer wieder dehnen. Psychologisch hilfreich war es aber, dass ich dann den letzten Kilometer doch immerhin in langsamem Tempo nach hause joggen konnte. Das werte ich jetzt einfach mal als "die Wand zumindest ein bisschen besiegt".
Das zweite Highlight klingt objektiv auch nicht beeindruckend ist aber für mich ein persönlicher Erfolg. Ich bin zum ersten mal seit der Erkrankung die 10km in unter 50 Minuten gelaufen. In 49:47 Minuten um genau zu sein. Es ist im Moment einfach toll zu sehen wie schnell die Fortschritte kommen. Diese Zeit ist nämlich drei Minuten schneller als noch in der Woche zuvor.
Ansonsten gab es trainingstechnisch wieder 3 Stunden Yoga, 1,5 Stunden Krafttraining, 4,5 Stunden Rolle und eine Stunde Laufband. Außerdem habe ich mich mal wieder mit dem MTB nach draußen gewagt und war mit einem Kumpel eine gute Stunde biken.
Leider sieht meine Wunde wieder schlechter aus und die Hoffnung auf baldiges Schwimmtraining schwindet. Am Dienstag habe ich aber ohnehin wieder einen Nachsorgetermin in der Heimat und werde dann auch mal wieder in der Chirurgie vorstellig werden ob sie nicht doch noch eine Idee haben. Die Stimmung steht im Moment einmal mehr hauptsächlich unter dem Eindruck der nahenden Nachsorge und der Angst, dass wieder etwas entdeckt werden könnte. Deshalb flüchte ich mich umso mehr in den Sport, denn damit trete ich einem potentiellen neuen Tumor ja schonmal in den Arsch!
Ich hoffe also nächste Woche von sportlichen Erfolgen UND Entwarnung berichten zu können.

Bis dahin: Bike, Run, Eat, Sleep, Repeat!

Freitag, 25. April 2014

Woche 1

Am Mittwoch den 17.04. habe ich die Nachricht bekommen, dass ich in Roth starten werde. Ab Donnerstag konnte ich mit meinem neuen verschärften Training beginnen. Was ist seither passiert?
Am Donnerstag wollte ich dann direkt etwas großes tun und das Wetter passte, deshalb ging ich einen langen Lauf an. Sicherheitshalber auf einer kleinen Runde, damit ich nie zu weit weg von der Heimatbasis war. Ziel war einen Halbmarathon zu laufen. Ich ließ es locker angehen und das funktionierte gut. Nach 22km standen 2:25:12 Stunden auf der Uhr. Das ist keine tolle Zeit, macht aber Hoffnung für die Zukunft.
Ansonsten folgten in der Woche drei mal eine halbe Stunde Oberkörper Krafttraining, fünf Stunden auf der Rolle, 1.5 Stunden auf dem Laufband und drei Stunden Yoga. Ja, ich mache Yoga, lacht nicht! Ich bin in dem halben Jahr des Rumliegens unglaublich steif und unbeweglich geworden. Yoga hilft da und fördert gleichzeitig die Körperspannung. Ist also super. Auch wenn ich furchtbar albern dabei aussehe.
Nun kann man fragen "wo ist das Schwimmtraining und warum radelt der nicht draußen?". Leider ist es so, dass die Erkrankung mich noch nicht ganz losgelassen hat. Ich wurde in der Chemo unglaublich kälteempfindlich. Anscheinend hat das etwas mit Schäden an den Nervenenden in der Haut zu tun. Allzu genau kann ich das leider nicht erklären. Die Empfindlichkeit legt sich zwar langsam, ist aber noch längst nicht auf dem Niveau von vorher, deshalb ist es mir bei Temperaturen unter 20°C fürs Radeln einfach noch zu kalt. Da hilft auch keine tolle Kleidung, da immer etwas Haut freiliegt und mich der Wind dort erwischt. Aber das wird schon werden.
Schwimmen geht aus folgendem Grund noch nicht: mir wurde im Januar mein Port entfernt. Das ist der zentrale Zugang zum Venensystem, über den man die Chemo verabreicht bekommt. Dieser wird unter die Haut implantiert. Man kann ihn nach der Behandlung über Jahre behalten (falls man ihn nochmal brauchen sollte), aber ich wollte ihn so schnell wie möglich los werden. Schon aus psychologischen Gründen. Dummerweise lag der Schnitt mit im Bestrahlungsgebiet und dort funktioniert aufgrund der Strahlenschäden die Wundheilung nicht wie normal. Deshalb habe ich nun seit dem 10. Januar eine offene Wunde in der Nähe der linken Schulter und damit darf man numal nicht schimmen gehen, damit sie sich nicht entzündet. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sie unterdessen fast geschlossen ist und ich vielleicht ab nächste Woche wieder schwimmen kann und dann werde ich da auch richtig steil gehen.

Das könnt ihr dann hoffentlich in der nächsten Wochenzusammenfassung lesen.

Bis dann!

Willkommen auf meinem Blog

So, nun bin ich also doch unter die Blogger gegangen. Warum und worum wird es hier gehen? Nachdem ich letzten Sommer mit Lymphknotenkrebs diagnostiziert wurde und meine Behandlung im Februar mit meiner 'Heilung' erfolgreich beendet wurde, war mein Plan für diesen Sommer bisher zu trainieren, das Gewicht, das ich in der Chemo angesammelt hatte wieder loszuwerden und gegen Herbst (05. September) beim Köln Triathlon Wochenende meine erste Langdistanz anzugehen. Dazu arbeite ich an meiner Diplomarbeit und möchte diese im Sommer beenden um dann im Herbst meinen ersten Job antreten zu können. Was hat sich geändert? Letzte Woche erhielt ich eine Mail, die mir mitteilte, dass ich einer der zwei glücklichen Gewinner eines Preisausschreibens von Scott Sports war. Der Preis? Ein Startplatz bei der diesjährigen Challenge Roth.
Allein das Lesen der eMail füllte meinen Körper mit Adrenalin, Vorfreude und Angst. Das größte Event im Triathlonsport und ich bin dieses Jahr dabei. Aber ist es überhaupt möglich bis dahin in die nötige Form zu kommen? Das Herauszufinden ist mein Projekt für die nächsten drei Monate. Ich arbeite natürlich weiterhin an meinen studentischen Zielen und zweige davon auch keine Zeit ab. Aber die restliche Freizeit wird allein der Frage gewidmet: Wie fit kann ein Krebsrekonvaleszent innerhalb von 3 Monaten werden?
Ich trainiere härter, ich ernähre mich noch besser, ich verzichte komplett auf Alkohol. Ich vermeide alles, was mich nicht stärker, schlanker oder ausdauernder macht.
Und wenn der große Tag kommt und mein Vorhaben klappt, kann das für mich endlich der psychologische Abschluss eines wirklich bescheidenen Jahres und einer miesen Lebensphase sein. Wenn es nicht klappen sollte, komme ich nächstes Jahr wieder!
Dieser Blog dient mir als Tagebuch und vielleicht hilft er dem ein oder anderen in einer ähnlichen Situation. In meinen schwächsten Phasen hat es mir immer sehr geholfen von Menschen zu lesen, die nach so einer Erkrankung stärker zurückgekommen sind. Vielleicht kann dieser Blog mal für andere diese Funktion erfüllen. Bis dahin: durchhalten und kämpfen!